Aufgaben der Ruhrfischereigenossenschaft

Wehre und Durchgängigkeit

Wehre und Durchgängikeit der Ruhr
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Wehre und Durchgängikeit der Ruhr
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Bäche und Flüsse sind für Fische und andere Wasserorganismen die wichtigsten Ausbreitungsund Wanderwege. Die Laich- und jahreszeitlichen Wanderungen sowie der tägliche Ortswechsel zahlreicher Wasserorganismen werden durch Querverbauungen, wie z. B. Wehre, Stauseen, Sohlabstürze, Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken, verhindert. Hierdurch kommt es zu schwerwiegenden Störungen im ökologischen Gleichgewicht der Gewässer. Die Behinderung des Ortswechsels der aquatischen Organismen führt zur Unterbrechung ihrer Lebenszyklen und bei einigen Arten sogar zum Aussterben. Dies gilt insbesondere für die Langdistanzwanderfische wie Lachs, Stör, Maifisch und die Rundmäuler Fluss- und Meerneunauge.

Aber auch zahlreiche andere Fischarten unserer Bäche und Flüsse unternehmen Wanderungen oder Ortswechsel, jedoch meist über kürzere Entfernungen, wie z. B. die Laichwanderungen von Bachforellen und Barben. Die Nase führt sogar tägliche Wanderungen zwischen Fress- und Ruheplätzen durch. Viele karpfenartige Fische, wie z. B. Nase, Rotauge und Brassen, ziehen sich zum Überwintern in tiefere Flussabschnitte zurück.

Neben stromaufwärts gerichteten Wanderungen wandern die Fische auch flussabwärts, wie z.B. die Jungfische von Stör, Lachs, Bachforelle und Barbe sowie der Aal bei seiner Laichwanderung. Auch die Organismen des Makrozoobenthos (Fischnährtiere) leben nicht ortsgebunden, sondern führen innerhalb des Bachbettes stromaufwärts gerichtete Wanderungen durch.

Diese für den Lebenszyklus notwendigen Wanderungen der Wasserorganismen werden an der Ruhr durch zahlreiche Querverbauungen unterbrochen. Allein an der unteren Ruhr, also zwischen Duisburg und Westhofen, gibt es 17 Wehranlagen. Die größeren Stauanlagen, z. B. der Baldeneysee, erreichen zudem den Charakter von Talsperren. In der Lenne als größtem Nebenfluss finden sich sogar über 50 Querverbauungen.

Zur Wiederherstellung der sowohl längs als auch quer gerichteten ökologischen Durchgängigkeit soll neben der Errichtung von Fischwegen auch die Anbindung der Seitengewässer und Altarme verbessert werden.

Um für die Gewässerfauna optimale Wanderungsmöglichkeiten wiederherzustellen, sollte zunächst geprüft werden, ob funktionslose Querverbauungen nicht völlig aus dem Gewässer entfernt werden können (Schleifung von Wehren). Ist dies nicht möglich, ist mit Hilfe der Errichtung von Fischwegen die Durchgängigkeit wiederherzustellen. Wichtig ist hierbei, dass an allen Fischwegen die Funktionsfähigkeit der Anlagen im Rahmen von Effizienzkontrollen nachgewiesen wird.

Für die untere Ruhr existiert bereits ein „Konzept zur Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit an den Wehren der unteren Ruhr“, das in Zusammenarbeit von Staatlichen Umweltämtern, Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten und Ruhrfischereigenossenschaft erstellt wurde. An 11 Wehren ist die Durchgängigkeit bereits wieder hergestellt. Die Umplanung der übrigen Wehre läuft und wird in den nächsten Jahren realisiert.

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